| Das Gut Altfresenburg bei Bad OldesloeZum Tag des offenen Denkmals 2017 war es seit langem wieder zugänglich. Das Herrenhaus Altfresenburg. 1791 wurde es im klassizistischen Stil fertig gestellt, im Auftrag des Kammerherrn Hugo von Buchwald. Entworfen hat es der dänische Baumeister Christian Frederik Hansen, der 1783 als Landbaumeister bestellt wurde und 1804 auch das Oldesloer Rathaus baute. Altfresenburg war sein erster Herrenhaus-Bau in Holstein. Das Innere gestaltete er weniger spartanisch: Die Stuckornamente an Decken, Supraporten, Pilastern und Ofen-Nischen im großen Saal und einigen Räumen, bei denen Hansen vermutlich selbst mitwirkte, sind bemerkenswert. Heute gibt der historische Stuck den passenden Rahmen für edle Möbel und Accessoires. Zuletzt war Mieter des Herrenhauses eine Firma "Kangaroo", die aber nicht mehr existiert. Im 16. Jahrhundert gelangte es an die berühmte Holsteiner Familie von Ahlefeldt. Bartholomäus von Ahlefeldt war es, der in den 40er Jahren des 16. Jahrhunderts dem Reformator Menno Simons auf seinen Ländereien Zuflucht bot. Die Mennokate - nicht weit entfernt - ist seine ehemalige Arbeitsstätte. Seine Anhänger, die Mennoniten, waren meist gute Handwerker und errichteten Salzsalinen, Kupferhämmer und Käsereien.
1627 wurde das Gut verkauft an Hans von Buchwaldt zu Schadehorn, der 1637 auch Höltenklinken von den Rantzaus erwarb. Im wenige Kilometer entfernten Schadehorn bestand nämlich ebenfalls ein adliger Hof, der auf diese Weise mit Altfresenburg vereinigt wurde. Buchwaldt machte auch das bislang zu Altfresenburg gehörige Blumendorf zu einem selbständigen adligen Gut. Dieses ging jedoch, zusammen mit Höltenklinken, spätestens ab 1651 in andere Hände. Auch Altfresenburg sah in der Folgezeit mehrere Besitzer, zeitweise auch wieder einen Ahlefeldt und ab 1710 erneut einen Buchwald (ohne t), allerdings aus einem anderen, mecklenburgischen Familienzweig. Dessen Nachfahre Hugo baute das heutige Herrenhaus. 1834 erwarb es Martin Johann Jenisch, der bereits 1827 das Gut Blumendorf gekauft hatte und so beide Güter nach fast 200 Jahren wieder in einer Familie vereinigte, die zudem 1906 zu preußischen Freiherren wurden. Ein Nachfahre errichtete 1898 das Jagdhaus im Wald. Der heutige Eigentümer beider Güter ist Martin Freiherr von Jenisch. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Herrenhaus - wie viele Landhäuser - zum Flüchtlingslager und baulich vernachlässigt. Mit Zuschüssen des Landes und des Kreises nahm man nach dem Krieg zunächst eine Außenrenovierung vor, erst 1977 kam es auch zu einer Renovierung der Innenräume, als eine Schulungsstätte einzog. Stand April 22 andere Herrenhäuser der Gegend: Schloss Grabau, Herrenhaus Krummbek, Herrenhaus Jersbek, Schloss Tremsbüttel, Kloster Nütschau, Schloss Ahrensburg, Schloss Reinbek, Gut Borstel, Gut Trenthorst, Herrenhaus Steinhorst, Herrenhaus Blumendorf, Herrenhaus Wulfsdorf, Herrenhaus Höltenklinken, Herrenhaus Wohldorf, Gut Wellingsbüttel mit Torhaus, Schloss Tralau, Herrenhaus Traventhal, Herrenhaus Bliestorf, Villa Dobbertin, das Schlösschen Glinde, das Schlösschen Bellevue in Lübeck und das Herrenhaus Altfresenburg etwas weiter entfernt: Emkendorf, Pronstorfer Herrenhaus, Herrenhaus Stockelsdorf, Gut Panker, Gutshaus Harkensee, Schloss Rantzau, Schloßgut Gross Schwansee, Schloss Bothmer, Schloss Gottorf, Schloss Bergedorf, Schloss Eutin oder Schloss Wotersen |
| ||