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Das Heilig-Geist-Hospital Lübeck
1286 wurde es erbaut, das Heiligen-Geist-Hospital am Koberg in Lübeck. Damit ist es eine der ältesten bestehenden Sozialeinrichtungen der Welt und eines der bedeutendsten Bauwerke der Stadt.
Es steht in der Tradition der Heilig-Geist-Spitäler nach dem Vorbild von Santo Spirito in Sassia in Rom. Betreut wurden die Spitäler von den Brüdern vom Orden des Heiligen Geistes, die sich meist an den Regeln der Augustiner-Chorherren orientierten. Diese waren besonders der Armen-, Waisen- und Krankenpflege verpflichtet, beherbergten in ihren Spitälern aber auch Pilger und versorgten Pfründner. Die Bewohner des Hospitals waren einer klosterähnlichen Regel unterworfen, doch erhielten sie Nahrungsmittel und seit dem 17. Jahrhundert acht Mal im Jahr ein warmes Bad. An elf Tagen in der Adventszeit, Ende November/Anfang Dezember, veranstaltet die Lübecker Gruppe des Verbands Frau und Kultur seit 1968 jährlich einen Weihnachtsmarkt, vor allem mit Kunsthandwerk. Die 150 Kunsthandwerker kommen aus Deutschland, Skandinavien, den baltischen Ländern, Israel und Peru. Die Verkaufsstände befinden sich in der Vorhalle der ehemaligen Kirche, in den Kabäuschen der Kirche und im Gewölbe unter der Kirche statt. In der Vorhalle werden Choräle der Weihnachtszeit auf Trompeten gespielt. Nach einer Woche machen rund 30 der Aussteller neuen Kunsthandwerkern Platz. Der Markt hat eine überregionale Ausstrahlung und erreicht eine Besucherzahl von über 50.000 Besuchern. Aktuelles zum Weihnachtsmarkt immer hier… Raumbestimmend in der Kirchenhalle sind die beiden großformatigen mittelalterlichen Wandgemälde an der Nordseite, die auf ca. 1320–1325 datiert werden. Das westliche Bogenfeld zeigt eine komplexe typologische Szene: Den salomonischen Thron. Über dem von zwölf Löwen umgebenen Thron, auf dem König Salomo mit seiner Frau und seiner Mutter sitzt, erhebt sich ein weiterer Thron mit Christus und seiner Mutter Maria, umgeben von Engeln. Christus lässt seine gekrönte Mutter als Königin des Himmels bzw. der Engel an seiner Herrschaft teilhaben und übergibt ihr ein Lilienzepter. In den Kellergewölben unter dem Heilig-Geist-Hospital kann man Tafeln wie vor 500 Jahren. Wer in der alten Hansestadt mittelalterlich Schmausen will, kommt am besten gleich mit Freunden in den Historischen Weinkeller und Kartoffelkeller. Die Lüb‘schen Gastereyen und Tafeleyen in den fast 800 Jahre alten gotischen Kellergewölben dieses historischen Bauwerkes sind nicht nur ein mehrstündiges, kulinarisches Gesellschaftsspiel. Es ist auch eine ungewöhnlich amüsante Art, genussvoll auf Alt-Lübsch urig zu schlemmen, und sei es mit den Fingern, in einer Atmosphäre bei Kerzenschein und altdeutscher Musik, wo sich Küche, Keller und mittelalterliches Brauchtum begegnen. Für alle Tafelfreunde ein unvergessliches Lübeck-Erlebnis! Stand April 22 |
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