|
Historischer Ort - Deichstrasse
Kommt man aus der Hamburger Innenstadt mit den vielen modernen Bürohochhäusern an geraden breiten Straßen erwartet einen hier das genaue Gegenteil. Gebogen, eng und vor allem ganz altertümlich.
Die Ansammlung von meist historischen Bürgerhäusern steht auf einem Deich, was der Name schon verrät, zwischen Straße und Nikolaifleet. Die Straße liegt jenseits von Cremon und Grimm im Stadtteil Altstadt. Sie verläuft von der Willy-Brandt-Straße zur Straße Kajen und stellt somit eine Verbindung zwischen dem Viertel rund um das Rathaus und der Speicherstadt beziehungsweise HafenCity dar. Die Straße ist größtenteils Fußgängerzone. Cafes, Restaurants wie der Kartoffelkeller zum Beispiel, auch kleine Boutiquen im Fußgängerzonenbereich laden jetzt ein einen Augenblick innezuhalten. Hier stehen jetzt Häuser, die vor der Zerstörung des „alten Hamburg“ im Großen Brand, dem Zweiten Weltkrieg und durch Abrissmaßnahmen 1950 bis 1980 weite Teile der Hamburger Innenstadt prägten, die sogenannten althamburgischen Bürgerhäuser. Das älteste Haus wird wohl Nr. 47 sein, es wurde z.B. 1658 erbaut. Von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg gab es eine große Auswanderungswelle. Über Hamburg wollte man per Schiff nach Übersee. Die Wartezeit bis zur Abfahrt der Schiffe verbrachte man in zahlreichen Auswandererherbergen, ab 1892 vor allem auch in Massenunterkünften auf dem Amerikakai bzw. auf der Veddel. Auch in der Deichstraße befanden sich mehrere solcher Herbergen. Ungezählte Menschen brachen von hier in eine ungewisse, doch mit grossen Hoffnungen verbundene Zukunft auf.
|
| ||