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Theodor Storm und Husum
Hans Theodor Woldsen Storm (* 14. September 1817 in Husum; † 4. Juli 1888 in Hanerau-Hademarschen) war ein deutscher Schriftsteller, der als Lyriker und als Autor von Novellen und Prosa des deutschen Realismus mit norddeutscher Prägung bedeutend war.
Über die mütterliche Familie von Matthias Claudius war dieser mit ihm verwandt. Im bürgerlichen Beruf war Storm Jurist. Von 1826 bis 1835 besuchte er die Husumer Gelehrtenschule, anschließend für drei Semester das Katharineum in Lübeck. Ab 1837 studierte Storm Jura an der Universität Kiel, wo er Mitglied der Burschenschaft Albertina Kiel wurde, sowie in Berlin. Damals begann seine Freundschaft mit Tycho und Theodor Mommsen, mit denen er eine Sammlung schleswig-holsteinischer Lieder, Märchen und Sagen zusammentrug. Im Januar 1844 verlobten sich Storm und dessen Cousine Constanze Esmarch (1825–1865), die Heirat fand 1846 im Rathaus von Segeberg statt. Nach der Niederlage Dänemarks im Deutsch-Dänischen Krieg 1864 wurde Storm in Husum von der Bevölkerung der Stadt zum Landvogt berufen. Im März des Jahres zog er zurück nach Husum. Constanze Storm starb am 24. Mai 1865 nach der Geburt ihrer Tochter Gertrud. Seiner Trauer verlieh Storm in dem strophischen Gedichtzyklus Tiefe Schatten Ausdruck; neben den häufig in der Schule gelesenen Gedichten Die Stadt und Ans Haff nun fliegt die Möwe zählt dieser Zyklus heute zu den bekanntesten Gedichten Storms. 1866 heiratete Storm die 38-jährige Dorothea Jensen, die er bereits kurz nach seiner ersten Hochzeit kennengelernt hatte und mit der ihn eine leidenschaftliche Beziehung verband. Sie bezogen das Haus Wasserreihe 31, das sie bis 1880 bewohnten und das heute als Theodor-Storm-Museum genutzt wird.
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