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Die Hamburger Orgeldynastie PraetoriusIn der Regel verbindet man den Namen Praetorius immer mit Orgelmusik. Wer war das eigentlich? Nun, es geht hier um eine ganze Familie. Berühmt geworden sind vier, wir beschreiben hier aber sogar sechs Personen (Drei Hieronymus, zwei Jacobs, einen Johann), Hieronymus (Den Ältesten) beispielsweise. Im Frühbarock war er aktiv und nicht verwandt mit Michael Praetorius. Die Rede ist vom Hamburger Hieronymus Praetorius (* 10. August 1560 in Hamburg; † 27. Januar 1629 ebenda). Michael war jünger, Sohn eines Pfarrers und ging im Alter von 24 Jahren als Organist nach Lüneburg, war später Hofkapellmeister in Braunschweig-Wolfenbüttel. Hieronymus Vater, Jacob Praetorius der Ältere war Organist an der Hamburger St. Jacobi-Kirche, brachte ihm alles bei. Nach dessen Tod übernahm Hieronymus den Posten an der Kirche. Das war aber erst 1582. Im Jahre 1580 nahm er die Stellung des Kantors in Erfurt an. Im Rahmen seiner Tätigkeit an der St.Jacobi-Kirche nahm er außerdem die Funktion des Kirchenschreibers wahr. Hier war er bis zu seinem Tode im Jahre 1629 tätig. Praetorius’ kompositorisches Schaffen im Frühbarock umfasst vorrangig geistliche Werke. Er schuf hauptsächlich Werke für Orgel sowie Vokalmusik. Dies sind vor allem Choräle, Messen, Kyries, Psalmen, Magnificats sowie Hymnen. Er gilt mit Heinrich Scheidemann als einer der Begründer der Norddeutschen Orgelschule. Hieronymus Praetorius genoss zu Lebzeiten hohes Ansehen in Hamburg, da er sich um die Entwicklung des Hamburger Musiklebens verdient machte. Als Nachfolger von Heinrich thor Molen erhielt dieser Jacob schon 1604 im Alter von 18 Jahren die Organistenstelle an der Hamburger St. Petri-Kirche. Er behielt sie auch wieder bis zu seinem Tod. Mindestens eine Unterbrechung muss es aber gegeben haben. Nach neuesten Forschungen begab er sich ab 1606 für zwei Jahre nach Amsterdam, um bei Jan Pieterszoon Sweelinck zu studieren, womit er einer von dessen ersten Schülern gewesen zu sein scheint. Sweelinck komponierte für Jacobs Hochzeit im Jahre 1608 eine Motette. Darüber hinaus machte er sich im Rahmen seiner Tätigkeit an der Hamburger Kirche St. Petri einen Namen als Lehrer für Orgel und Komposition. Praetorius war u.a. Zeitgenosse von Heinrich Scheidemann, als seine bedeutendsten Schüler sind Matthias Weckmann sowie Berendt Petri anzusehen.
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