|
Matthias Claudius
Matthias Claudius wurde als viertes Kind des Reinfelder Pastors Matthias Claudius und als zweites Kind seiner zweiten Frau Maria, geb. Lorck, am 15. August 1740 geboren. Er wuchs im Reinfelder Pastorat auf. Das stattliche Fachwerkhaus, was an der Stelle jetzt steht, hat das damalige Pastorat aber ersetzt. Über die mütterliche Familie war er mit Theodor Storm und Johannes Brahms verwandt. Er besuchte die Lateinschule in Plön und begann mit dem Sommersemester 1759 das Studium der Theologie in Jena, später auch der Rechts- und Verwaltungswissenschaft. 1763 begann er zu schreiben. 1764/1785 führten in die Aufgaben als Sekretär von Graf Ulrich Adolph von Holstein nach Kopenhagen, dort lernte er Friedrich Gottlieb Klopstock kennen. Dieser prägte ihn für seine weitere literarische Karriere. 1771 zog er nach Wandsbek und wurde Redakteur der von Heinrich Carl Schimmelmann initiierten Tageszeitung “Der Wandsbecker Bothe”. Noch heute finden sich die Insignien eines wandernden Boten (Hut, Stock und Tasche) im Wandsbeker Wappen. Er pflegte Kontakte zu Johann Gottfried Herder, Wilhelm von Humboldt und Gotthold Ephraim Lessing und war bei der Tageszeitung für den “gelehrten Teil” verantwortlich. Er gestaltete auf seine eigene Art auch durch Gedichte und fiktive Briefwechsel und konnte Klopstock und andere als Autor gewinnen. Eine kurze Zeit über war er in Darmstadt tätig um dann wieder nach Wandsbek zu kommen. 1813 floh Claudius wegen des Krieges über Westensee (Gut Emkendorf mit dem Emkendorfer Kreis dem “Weimar des Nordens”) nach Kiel und Lübeck. Seine letzten Monate verbrachte er beim Schwiegersohn Friedrich Christoph Perthes, wo er auch am 21. Januar 1815 verstarb. Sein Abendlied “Der Mond ist aufgegangen” in der Vertonung von Johann Abraham Peter Schulz zählt zu den bekanntesten Gedichten der deutschen Literatur. 1989 ließ die Stadt Reinfeld am Ufer des Herrenteiches die Gedenkstätte für ihren großen Sohn der Stadt errichten. Sein Urenkel Hermann Claudius wurde auch Schriftsteller.
|
| ||