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Den Alfred-Rust-Wanderweg erkunden
Der Lehrpfad ist ein Rundwanderweg, der auch mit einem Fahrrad befahrbar ist. Ausgangspunkte können sein das Gut Stellmoor wie im Lageplan eingezeichnet,
Möglich ist aber auch die Anreise mit einem PKW. In der nahegelegenen Siedlung am Hagen gibt es genug Parkraum oder der U-Bahnhof Ahrensburg Ost. Es geht dabei in der Hauptsache um den Nachweis der Ahrensburger Kultur der Vorgeschichte, mit der sich auch schon sein Professor Gustav Schwantes beschäftigte. Bereits 1906 hatte man am Stellmoorhügel nämlich zahlreiche bearbeitete Feuersteine entdeckt, Gustav Schwantes sprach 20 Jahre danach noch vom Eiszeitmenschen. Erst dank genauen fundierten Beobachtungen des Geländes durch Alfred Rust fand man hier einiges in Ablagerungen eines verlandeten Sees nahe dem Stellmoorhügel aus der Ahrensburger und der Hamburger Kultur.
Die wichtigsten Funde der Ahrensburger Kultur waren etwa 100 Holzpfeile, ein ca. 2 Meter langer, am unteren Ende zugespitzer Pfahl aus Kiefernholz, der ehemals mit einem Rentierschädel bekrönt war und über 30 Geweihbeile, außerdem Zackenharpunenspitzen, kleine Stielspitzen, Mikroformen (sog. Zonhovenspitzen), schlanke Klingenkratzer, kurze Kratzer und verschiedene Sticheltypen. Alles schön auf einer Hinweistafel abgebildet. Der Kopf dieses Kultpfahles ist übrigens auch das Motiv des Ahrensburger Stadtwappens geworden. Stichel sind den heutigen Stecheisen etwa vergleichbar und wurden zusammen mit Zinken, einem Spezialkratzer in erster Linie bei der Geweihbearbeitung benutzt. Mit Hilfe solcher Stichel und Zinken wurden früher lange Späne aus den Geweihen gelöst und zu Nähnadeln, Pfriemen oder Geschoss-Spitzen weiterverarbeitet.
Gezeigt wird auch eine typische Behausung der Hamburger Kultur. Nach 120 m finden wir an einem Baum ein rotes „T”, dort geht es links den Reitweg weiter. An einer Buche finden wir gelbe Dreiecke als Markierung. Unterwegs lernen wir, das gegen Ende der Weichseleiszeit, also vor ca. 18.000 Jahren die Gletscher bis hier reichten und eine Mächtigkeit von 300 Metern hatten. Unter dem Eis bildete sich durch das Abtauen das Stellmoor-Ahrensburger Tunneltal. Vor ca. 3000 Jahren wurde über den Hopfenbach nach Norden entwässert und den Stellmoorer Quellfluss nach Süden. Wie dieses Abtauen genau abgelaufen sein muss ist unterwegs sehr schön erklärt. |
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